Laufende Ausstellung 3

Heute:

Teil 3 „Zeig mir einen Ort, der für dich besonders ist…“,

das fragte ich an einem Dienstagvormittag im Februar Raphael Heise, Mirjam Fenske und Jule Heyer, die im Schuljahr 2020/2021 ihr Freiwilliges Soziales Jahr an der Goethe-Realschule plus machen.


Raphael Heise führt mich ohne zu zögern in den Raum 31 im zweiten Stock:

„Hier hat alles angefangen. Das war mein Klassenraum der 5a des Jahres 2013 der Klassenlehrerin Frau Montanus. In diesem Raum habe ich meine Schulzeit verbracht bis ich in die zehnte Klasse gekommen bin. Hier bin ich schon beim Kennenlerntag gefragt worden, wer ich bin. Jedes Jahr bin ich eine Stufe höher gerückt. In diesem Raum habe ich zusammen mit meiner Klasse so viel Erfahrung gesammelt, hier haben wir uns neu orientiert und uns dahin entwickelt, dass wir herausgefunden haben, was wir wollen und was wir im Leben machen wollen. Jetzt mache ich mein Freiwilliges Soziales Jahr an der Schule, und wieder bin ich in diesem Raum, zusammen mit einer jetzigen 5. Klasse. Und heute fertige ich mit diesen Fünftklässlern genau solche Puzzlebilder an, von denen ich damals als Fünftklässler selbst eines angefertigt habe, mit einem Foto von mir und mit der Beschreibung meiner Person. Dieser Raum ist ein Raum, der mich besonders erfüllt, der mir nahe geht, der mir wichtig ist. Die Arbeit mit den Schüler*innen der jetzigen 5. Klasse ist sehr erfüllend, denn wir verstehen uns gut und ich spiegele den Kindern meine Erfahrungen, die ich damals als Schüler gemacht habe und gebe das tolle Gefühl, das ich damals hatte, den Kindern nun als FSJler weiter.“


Jule Heyer führt mich in den Garten, dahin wo die Bienen wohnen:

„Ich bin an der Goethe-Realschule plus nicht zur Schule gegangen, deshalb konnte ich, als ich hier mein Freiwilliges Soziales Jahr anfing, zunächst keinen Bezug herstellen. Gleich zu Beginn meiner Arbeit durfte ich zwischen verschiedenen schuleigenen Wahlpflichtfächern auswählen, und da gab es zu meiner Überraschung die Schulimkerei. Das fand ich so interessant, dass ich das wählte, obwohl ich eigentlich keine kleinen krabbelnden Tiere mag. Als ich dann allerdings das erste Mal mit Schutzanzug und Schutzhut inmitten der Bienen stand und sie auch füttern durfte, da war das ein magischer Moment. Deshalb ist der Ort, an dem die Bienen wohnen, ein ganz besonderer für mich.“


Mirjam Fenske läuft spontan und zügig in den zweiten Stock. Genau dorthin, wo auch Raphael Heise mich hingeführt hat:

„Der Raum 31 ist ein besonderer Ort für mich, weil ich damals, als ich neu nach Koblenz gezogen bin und in die 9. Klasse in die Goethe-Realschule plus gekommen bin, dieser Raum mein Klassenzimmer wurde. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich zusammen mit meinem Vater durch das Schulgebäude gelaufen bin und dieses Klassenzimmer gesucht habe. Hier fand ich dann meine neue Klasse. In diesem Raum habe ich so viele krasse, lustige Sachen erlebt und neue Dinge dazugelernt. Mein Klassenlehrer war Herr Turek. Die Klasse 9B des Jahrgangs 2018/2019 bedeutet für mich vor allem, dass Herr Turek den Zusammenhalt gefördert hat, hier habe ich eine tolle Zeit gehabt, besondere Erfahrungen gemacht, Akzeptanz erfahren und eine ganz tolle Klasse gehabt. Dieses Klassenzimmer werde ich nie vergessen. Jetzt, als FSJlerin, bin ich sogar wieder öfters hier in diesem Raum, weil ich eine 5. Klasse betreue.“